Mit dem Schiff einmal um die Welt
2016/2017 - Eine Kreuzfahrt mit der MS Artania
Java liegt in direkter westlicher Nachbarschaft von Bali und gehört zur Inselgruppe der „Großen Sundainseln“.
Surabaya mit 2,8 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Indonesiens hinter der Hauptstadt Jakarta.
Gegen 10.30 Uhr legten wir an. Begrüßt wurden wir von einer Tanzgruppe. Um diese Tänze richtig zu verstehen, braucht es allerdings Kenntnisse der Mythen und Sagen, die hierbei dargestellt werden. Für den Kreuzfahrer mit seinen kurzen Aufenthalten ein unmögliches Unterfangen.
Nach dem Mittagessen zogen wir los, ohne genau zu wissen, was wir eigentlich unternehmen wollten. An der Touristinformation im Hafengebäude erhielten wir einen Stadtplan und den Vorschlag zum 5 Kilometer entfernten Heldendenkmal „Tugu Pahlawan“ zu fahren. Dort würde sich auch die Altstadt befinden.
Unsere erste Verhandlung mit einem Tourenanbieter scheiterte, weil er 30 Dollar für Hin- und Rückfahrt wollte, wobei man sich auch schon gleich für den Rückfahrzeitpunkt entscheiden hätte müssen. Deshalb nahmen wir ein normales Taxi, dessen Taxometer bei der Ankunft am Denkmal etwa 30.000 Rupiah anzeigte, das sind umgerechnet 2,10 €.
Wir hatten gehofft, dass an einem so zentralen Platz auch immer Taxis stünden, dem war aber nicht so. Plan und Konzept, wie man zum Hafen zurückkommt, wurde erst mal auf später vertagt.
Auf dem Heldenplatz, vor einem hohen Obelisk, wurde eine Schulklasse fotografiert.,Da fotografierten wir doch gleich erst mal mit.
Als wir gerade weiter ziehen wollte, kam ein junger Mann kam auf uns zu und bat, ihn zu fotografieren. Es stellte sich schnell heraus, dass wir auch mit auf das Foto sollten. Technisch war das dadurch möglich, dass er eine kleine Kamera über ein Kabel mit seinem Smartphone verbunden hatte und das Smartphone sowohl als Display als auch als Auslöser fungierte. Sein Arm diente dabei als Selfiestnick.
Dann begann er zu erklären, dass das Denkmal zu Ehren der getöteten Widerstandskämpfer errichtet wurde, die 1945 nach Ende des 2. Weltkriegs sich gegen 3 Besatzungsmächte wehrten, nämlich die Japaner, die Niederländer und die Engländer.
Ich ging davon aus, dass wir jetzt einen kostenpflichten Stadtführer an der Backe hatte, aber das war ein Irrtum, er war einfach nur ein wenig neugierig auf uns exotische Europäer.
Er gehörte irgendwie zu der Schulklasse, die fotografiert wurde, ob Lehrer, Hausmeister oder was auch immer, das blieb im Dunklen. Die Schüler gehörten zu einer Abschlussklasse der „Primary Highschool“ und die Fotos wurden für ein „Memorybook“ angefertigt.
Das Corporate-Design dieser indonesischen Bank in Surabaya erinnert doch sehr stark an unsere gute alte Volksbank ...
Als wir ohne bestimmtes Ziel weiterzogen, stellten wir fest, dass unser Stadtplan nicht viel taugte, selbst sehr breite Straßen, die wir überquerten, waren auf dem Plan nicht zu finden. Deshalb wollten wir erst einfach einmal einfach um einen Block laufen, (so verliert man die Orientierung nicht), ohne große Hoffnung etwas Interessantes zu sehen.
In der kleinen Straße, in die wir eingebogen waren, gab es einige kleine Läden, in denen ein Sammelsurium an technischen Geräten verkauft wurden. Als ich mir interessiert ein Schaufenster mit Manometern betrachtete, wurden wir eingeladen in den Laden zu kommen.
Falls jemand mal einen Druckmesser braucht. Der Laden befindet sich genau gegenüber dem nicht viel größeren Lädchen, in dessen Auslage man Baggerschaufeln und Antriebsketten findet. :-)
Obwohl ich keinerlei Absichten hatte mir ein Druckmessgerät anzuschaffen, betraten wir den kleinen Laden. Wir wurden gefragt woher wir kommen, was wir hier machen und so weiter. Als ich fragte, ob ich Fotos machen dürfe, rannte ich offene Türen ein. Man bot uns auch an, etwas zu trinken. Zaghaft sagten wir zu, aber unsere Angst irgendetwas zu bekommen, was wir nicht vertragen, war unbegründet. Wir bekamen jeder einen Becher Mineralwasser, der, wie bei uns die Jogurtbecher, mit einem Foliendeckel versiegelt war.
Wo wir auftauchen, werden wir meist ein wenig bestaunt und zeigt man ein kleines Lächeln, wird das sofort überschwänglich erwidert. Und immer wieder werden wir auf von den Leuten aufgefordert Fotos zu machen. Die Fotografieritis ist hier wohl eine „Volkskrankheit“.
Dieser coole Typ wollte unbedingt mal meine Sonnenhutaufsetzen und fotografiert werden. Ich muss zugeben, er steht ihm weitaus besser als mir. Dennoch musste ich drauf bestehen, dass er ihn mir wieder aushändigt.
In einer anderen Seitenstraße fielen uns die vielen Pflanzkübel mit Grünpflanzen vor den kleinen Wohnhäusern ins Auge, was sehr hübsch aussah. Wie wir unschlüssig davorstehen in das Gässchen einzubiegen oder nicht, werden wir auch schon freundlich aufgefordert, uns die Sache anzuschauen. Drei junge Männer begleiten uns. Allerdings klappt die Verständigung nicht sehr gut, also wird ein weiterer junger Mann herbeigeholt, der ein paar Brocken Englisch kann. Kurze Zeit später trifft zu unserem Grüppchen noch eine junge Studentin hinzu, die perfektes Englisch spricht und nun die Führung übernimmt.
Wir befinden uns im „Kampung Lawas Maspati“, einem Dorf mitten in der Großstadt, unsere junge Führerin spricht hierbei von einer „Community“. Das Dorf besteht aus 4 parallelen Sträßchen und ist wohl so eine Art Vorzeigeobjekt, das von der Stadt und einigen lokalen Firmen finanziell unterstützt wird.
Drei unserer Führer durch Kampung Lawas Maspati. Leider haben wir gar kein Foto, auf dem die nette junge Studentin zu sehen ist.
Neben den Häusern neuern Datums gibt es auch einige historische Häuser, deren Geschichten in einer kleinen Broschüre, die man uns gegeben hatte, beschrieben sind.
Von einer älteren Dame wurden wir in ihr Haus ins Wohnzimmer eingeladen, um etwas zu trinken und ein paar Plätzchen zu essen. Das Wasser, das man uns anbot, war das Gleiche wie schon in dem Geschäft vorher, also völlig unbedenklich.
Am Ende der kleinen Führung gab man uns die Gelegenheit (ohne jede Aufdringlichkeit) aus einer winzigen Auswahl von kleinen Souvenirs und T-Shirts, etwas zu kaufen. Wir entschieden uns für eine hölzerne Rumbarassel (für umgerechnet 1,50 €). Unsere Frage, ob es eine Gemeinschaftskasse gäbe und ob wir dieser etwas spenden dürften, wurde mit einem freudigen Ja beantwortet.
Jetzt war es auch schon wieder an der Zeit, sich wieder zurück zum Schiff zu bewegen und tatsächlich gelang es uns während einer Ampel-Rotphase ein Taxi in der dritten Reihe des chaotischen Verkehrs „einzufangen“, einzusteigen und zum Hafen zurückzufahren.
Bevor wir endgültig zum Schiff gelangten, galt es noch eine kleine Irritation aus dem Weg zu räumen. An der Zufahrt zum Hafengelände gibt es eine Schranke und ein Häuschen mit einem „Schrankenwärter“. Dieser versuchte von uns eine Einfahrtgebühr zu erheben. Aber ein kurzes, aber bestimmtes „No“ von uns genügte, um diesen Versuch abzubrechen.
Der Abschied aus Surabaya war schon sehr imposant. bereits 2 Stunden vor der Abfahrt war die Besucherplattform des Terminals voller Menschen, die das Auslaufen der Artania beobachten wollten.
Allerdings verzögerte sich die planmäßige Abfahrt noch etwas. Es fehlten noch einige Ausflugsbusse, die im Verkehr stecken geblieben waren und dann ließ sich auch noch der Lotse mit seinem Erscheinen etwas Zeit. Doch dann hieß es Leinen los und hunderte Menschen winkten uns zu.
Pünktlich um 8.00 Uhr machten wir an der Pier von Semarang fest. Semarang ist mit 1,3 Millionen Einwohner eine weitere indonesische Metropole.
Von Semarang aus macht man in der Regel einen Ausflug zur gigantischen Tempelanlage Borobudur, einem UNESCO Weltkulturerbe. Ich war dort vor 30 Jahren schon einmal gewesen, was Doris veranlasst hatte, auf einem Ausflug mit Phoenix dorthin zu verzichten, zumal ich zu berichten wussten, dass schon damals spätestens ab 10 Uhr morgens der Massentourismus eingesetzt hatte.
Gleich am Hafenterminal gab es auch einen Informationsstand, wo man uns erklärt, dass man am besten mit den „Blue Bird“ Taxen fahren sollte, weil viele andere Taxen oft unseriös arbeiten. Da wir auf unserem Weg vom Schiff durch das Hafenterminal bisher nur von privaten Tourenanbietern angesprochen wurden und auch bei der Suche in der näheren Umgebung keine richtigen Taxis fanden, weder blaue noch andersfarbige, marschierten wir noch einmal zur Information. Dort musste man zugeben, dass es hier am Hafen gar keine Taxen gibt. Also traten wir mit einem der Tourenanbieter in Verhandlung. Es gelang uns schließlich, ihm klar zu machen, dass wir keine Sightseeingtour machen möchten, sondern nur ins Zentrum gebracht werden wollen. Ein weiteres Ehepaar schloss sich unserer Verhandlung an und für 12 US-Dollar wurden wir dann in die City gebracht. Hier trennten sich die Wege von uns und dem Ehepaar, welches während der ganzen Fahrt damit gehadert hatte, dass man den Fahrer auch noch auf 10 Dollar hätte herunterhandeln können.
Gleich wo uns der Fahrer rausgelassen hatte, befand sich eine evangelische Kirche, was für Java, wo mehr als 90% der Bevölkerung dem Islam angehören, etwas Besonderes ist.
Von hier wollten wir uns zum Platz „Simpang Lima“ durchschlagen, wo sich das moderne Semarang mit diversen Einkaufszentren befinden sollte. Wir befanden uns ja noch im alten Stadtteil, dem „Kota Lama“.
Trotz einiger unfreiwilliger Umwege - wir hatten uns mal wieder ein wenig verirrt - kamen wir am „Simpang Lima“ an.
Unterwegs mussten wir immer wieder, wie schon in Surabaya, Fotos mit Einheimischen machen.
Einen längeren Stopp legten wir an einem kleinen Kanal ein. Auf einer Brücke hatte sich schon eine größer Menschenansammlung gebildet und neugierig wie wir sind, gesellten wir uns dazu. Im Kanal schwamm ein größerer Fisch, den Einheimische zu fangen versuchten. Dazu benutzten sie ein völlig verwurschteltes Fischernetz, dass sie erst mühsam und zeitaufwendig entwurschteln mussten. Als sie es schließlich zu Wasser ließen geschah das Unvermeidliche. Alle drei ließen das Netzt los, weil jeder dachte, der andere hält es fest und es landet unter großem Gelächter der Schaulustigen im Kanal. Und da liegt das Netz wohl heute noch, weil niemand den Versuch machte es zu bergen. Somit war die Aktion beendet.
Fahrradrikschas und Handkarren sind auch im 21. Jahrhundert hier immer noch eine Selbstverständlichkeit
Da mittlerweile während unserer Tour durch einheimische Märkte, verkehrsreiche Straßen und kleinen Gässchen und der „Besichtigung“ eines der Einkaufszentren mehrere Stunden vergangen waren machten wir uns auf die Suche nach einem Taxi. Wir fanden zwar keins der empfohlenen Marke „Blue Bird“, sondern ein rotes. Aber zumindest hatte der PKW einen Taxameter und da wir darauf bestanden, wurde er auch eingeschaltet. An der Schranke am Hafengelände, sollten wir wieder „Eintritt“ zahlen und unser Taxifahrer bestärkte uns, dies auch zu tun. Allerdings zeigten wir uns wieder bockig und wollten nicht, also blieb die Schranke erst mal unten. An eine andere, parallel gegenüber befindliche Schranke kam unser Schiffsarzt mit seinem Fahrrad angeradelt und durfte kostenlos passieren. Aber auch dieser Umstand half uns zunächst nicht weiter. Also stiegen wir aus und riefen der Dame am Schrankenhäuschen Worte zu, von denen wir meinten es könnte das Wort „Polizei“ auf Indonesisch bedeuten könnte und siehe da, die Schranke öffnete sich und wir fuhren noch die restlichen 500 Meter bis zum Hafenterminal und zahlten dem Fahrer 30.000 Rupien (2,10 €), die der Taxameter anzeigte. Da der Fahrer anscheinend gemeinsame Sache mit der Schrankenwärterin machen wollte, wurde das Trinkgeld gestrichen.
Auch hier ging es uns nicht um die paar Groschen, die man uns aus der Rippe leiern wollte, sondern um den krummen Weg. Es ist natürlich die Frage, ob man solche kleinen „Schmiergeldzahlungen“ mitmacht, weil das hier einfach so üblich ist oder so etwas grundsätzlich ablehnt. Der geneigte Leser kann das nun selbst be- bzw. verurteilen, und sich überlegen, ob wir nur sture Prinzipienreiter sind oder konsequent gehandelt haben.
Endlich wieder mal ein Seetag, die letzten 6 Tage bin ich fast nicht zum Schreiben gekommen. Mit Müh‘ und Not habe ich Zeit (und Lust) gefunden, die Fotos ordentlich auf den PC zu überspielen.
Für heute Morgen war eigentlich die Äquatortaufe geplant, aber wegen schlechten Wetters wird die Zeremonie auf den nächsten Tag verschoben. Da die tatsächliche Überquerung des 0. Breitengrads, diesmal von Süd nach Nord, erst heute Nacht gegen zwei Uhr erfolgen wird, wird auch Neptun die Verschiebung akzeptieren.
Am Nachmittag ist Handshake mit dem Kapitän für die in Bali zugestiegenen Gäste angesagt und das Abendessen fungiert unter dem Stichwort Willkommensgala.
Heute hat die Äquatortaufe geklappt. Obwohl ich nicht dabei war, denn der entsprechende Mummenschanz mit Neptun, seiner Frau und seinen wilden Gesellen ist immer der Selbe (siehe 5. Blogeintrag vom 20.1.2017), egal ab man von Nord nach Süd oder umgekehrt fährt. Eine entsprechende Urkunde haben wir von Phoenix dennoch am Abend in der Kabine vorgefunden.
Um 14.00 Uhr legten wir in Singapur an der Pier am Singapore Cruise Center, nahe
Sentosa Island, an.
Die Strafgelder(engl:. fine) sind hier richtig saftig, nicht wie in Deutschland, wo man mit 10 € aus so einer Nummer 'raus kommt
Um 14.30 Uhr gingen wir von Bord, mussten uns aber im Cruise-Terminal erst einmal einer Gesichtskontrolle bei den Einreisebehörden unterziehen. Außerdem wurden von beiden Daumen die Fingerabdrücke abgenommen.
Der Rucksack wurde durchleuchtet, denn die Einfuhr von Kaugummi ist verboten und auf Drogenbesitz steht die Todesstrafe. Nach gut 20 Minuten war man durch.
Der nächste Tagesordnungspunkt, Geld wechseln, war schnell erledigt, weil im Hafengebäude mehrere Wechselstuben angesiedelt waren.
Auch die U-Bahnstation war schnell gefunden, denn sie befand sich im „Keller“ des Hafengebäudes. Schwieriger allerdings war es, den einzigen Ticketschalter der sehr weitläufigen Station zu finden, denn nur dort konnte man für 16 Singapur-Dollar (ca. 10 €) ein 2-Tages-Ticket kaufen. Alles andere wurde über Automaten abgewickelt.
Um halb vier konnten wir endlich, mit den erworbenen Tickets bewaffnet, die U-Bahn besteigen.
Da dies bereits unser vierter Aufenthalt in Singapur war, hatten wir keine großen Pläne bezüglich Besichtigungsprogramm. Lediglich der Erwerb einer solarbetriebenen chinesischen Winkekatze stand auf unserer Tu-Liste. Deshalb führte uns unser Weg nach Chinatown, wo wir nach langem Suchen in einem der unzähligen Andenkenläden ein passendes, nämlich nicht allzu großes, Exemplar fanden, das sogar bei wenig Lichteinfall immer noch eifrig winkt.
Es ist schon interessant, welche Mengen an geschmacklosen Sachen hier angeboten und auch gekauft wird. Aber anscheinend findet sich für jeden noch so scheußlichen Artikel auch ein Käufer, sogar für Winkekatzen soll es eine Klientel geben.
Wir hatten bereits vor vier Jahren im Reiseblog (https://hoe2013a.wordpress.com/2013/04/23/singapur-und-malaysia/) geschrieben, dass der ursprüngliche Charme des Chinesenviertels von Singapur nicht mehr existent ist. Es gibt sie nicht mehr, die Apotheken mit ihren Wurzeln, Kräutern, mit irgendwelchem getrocknetem und zerriebenem Getier, sie sind nicht mehr da, die kunstfertigen Kaligraphen, die Läden mit völlig unbekannten Produkten und Lebensmittel und die Garküchen mit Speisen, von denen man nicht wissen wollte, woraus sie bestehen.
So gesehen konnten unsere Erwartungen nicht enttäuscht werden
Singapur ist aber nach wie vor eine interessante Stadt, auch wenn das Flair am Singapur River verloren gegangen ist, weil die kleinen und urigen Bars und Restaurants modernen Schicki-Micki-Läden gewichen sind. Aber allein die Architektur der Wolkenkratzer ist einmalig, da haben sich die Architekten richtig was einfallen lassen, unsymmetrische Formen oder kurvige Konturen machen die Skyline außergewöhnlich und einmalig.
Gegen halb acht wollten wir zurück aufs Schiff, aber auch hier werden wir streng kontrolliert. Der Pass wird wieder gescannt, unser Bordausweis kontrolliert und die Daumenabrücke erneut abgenommen. So ist sichergestellt, dass genau der Peter Hölzer wieder an Bord geht, der das Schiff auch am Nachmittag verlassen hat und nicht irgendeine billige Kopie „Made in China“. Dass der Rucksack erneut durchleuchtet wurde, braucht man nicht extra zu erwähnen.
Für Heute hatten wir sogar einen Plan. Wir wollten auf die Aussichtsplattform des Marina Bay Sands Hotel. Das Hotel wurde 2010 eröffnet, besteht aus drei 190-Meter hohen Türmen, die durch einen 340 Meter langen Dachgarten verbunden sind. Ein kleiner Teil dieses Dachgartens ist für den normalen Touristen zugänglich, der Rest, einschließlich des dort befindlichen Swimmingpools ist den Hotelgästen vorbehalten.
Mit der U-Bahn war man sehr schnell an der Station Bayfront, direkt an besagtem Hotel. Bevor wir Aussichtsplattform, den sogenannten Skypark, in Angriff nahmen, wollten wir uns die „Gardens by the Bay“ ansehen, eine Parkanlage, die 2012 fertiggestellt wurde und bis 2020 weiterentwickelt werden soll.
Die wenigen 100 Meter bis zu einer der Attraktionen im Park, dem Flower Dome, dem größten Gewächshaus der Welt, konnte man wie folgt erreichen:
Klar, dass wir uns für die innovativste Methode entschieden.
Der kleine Bus fuhr tatsächlich während der ca. 5-minütigen Fahrt ohne Fahrer, aber es war dennoch eine Art Schaffner mit an der Bord, der uns (wir waren die einzigen Fahrgäste) in erster Linie über das Fahrzeug und dessen Technik informierte. Er war bestimmt auch zum Drücken Notaus-Knopfs befähigt, falls diese erforderlich gewesen wäre. Fahrzeug und Fußgänger bewegten sich in friedlicher Koexistenz nebeneinander und so erreichten wir den Flower Dome.
Die Super Trees, ein echter Hingucker in den „Gardens oft the Bay“ Die pflanzenbewachsene Stahlgerüste haben eine Höhen zwischen 25 und 50 Metern. Bis sie völlig zugewachsen sind, dauert es noch ein paar Jährchen.
Den Flowerdom mussten wir aus Zeitmangel unbesichtigt links liegen lasasen und wanderten gemütlich wieder zurück Richtung Marina Bay Sands Hotel, um über eine Brücke zunächst mal in des Innere des Hotels zu gelangten und konnten in einer Höhe von vielleicht 50 Metern einen Blick in das Foyer werfen.
Im Turm Nummer 3 des Hotels wurden die Tickets für die Aussichtsplattform verkauft, stolze 23 S$ (15 €) pro Person kostete der Spaß.
Mit 3-4 Leuten warteten wir gemütlich auf den nächsten Aufzug, als urplötzlich wie ein Heuschreckenschwarm 2 Busladungen mit Phoenix-Ausflüglern einfielen. War es dadurch im Aufzug noch recht eng geworden, bot der Skypark dann doch genügend Fläche, dass man sich aus dem Weg gehen konnte.
Zum Mittagessen fuhren wir nach Chinatown in die Smith Street, die auch als „Food Street“ bezeichnet wird. Der Frankfurter kennt ja in der Mainmetropole die Fressgass‘ und so etwas Ähnliches ist das hier auch. Restaurant an Restaurant und Imbissbude an Imbissbude. Wir kauften uns an solch einer Bude pork, duck and rice (Schweinefleisch, Ente und Reis) und nahmen an einem Tisch an der Straße Platz und ließen es uns Schmecken. Das Tablett mit dem Geschirr konnte man anschließend an einem beliebigen der „Einsammelpunkte“ einem dafür zuständigen Menschen übergeben.
Neben der Artania lag die Superstar Gemini, ein Kreuzfahrer hauptsächlich für asiatische Passagiere. Genau über die Liegeplätze führt die Seilbahn nach Sentosa
Nach dem Mahl fuhren wir wieder zurück zum Schiff. Wir wollten eigentlich noch mit der Seilbahn von der nahegelegen Seilbahnstation rüber zur Insel Sentosa fahren. Die Seilbahn führte nämlich genau über den Liegeplatz der Artania.
Vor 20 Jahren sind wir schon einmal mit dieser Seilbahn gefahren während gleichzeitig im Hafen ein Kreuzfahrtschiff lag. Damals wurde der Wunsch wach, selbst auch einmal mit einem Schiff unter diese Gondelbahn durchzufahren. Dieser Wunsch war ja gestern in Erfüllung gegangen, aber den Plan jetzt über „unser“ Schiff zu gondeln, mussten wir aufgeben, da eine Fahrt nur in Verbindung mit dem Eintritt in den Sentosa-Park, eine Art Disneyland auf der Insel, möglich war. Das war ziemlich teuer und Zeit für den Besuch eines Freizeitparks hatten wir dafür nicht mehr. , Wir mussten nämlich spätestens in 2 Stunden, um 17.00 Uhr auf unserem Dampfer sein, damit dieser um 19.00 Uhr abfahren kann. Zwar genügt es überall auf der Welt eine halbe Stunde vor Abfahrt zum Schiff zu kommen, aber hier kontrollieren die Behörden besonders streng, bevor sie das Schiff zur Abfahrt freigegeben (ausklarieren) und das braucht Zeit
Sicherheit hat seinen Preis, dass muss man einfach akzeptieren.
Port Kelang liegt 40 Kilometer von der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur entfernt. Wir einen Ausflug in die Hauptstadt gebucht, da wir wussten, dass rund um den Hafen sich aber auch rein Garnichts befindet.
es standen zwei Ausflüge zur Auswahl,
Die Petronas Towers waren mit 452 Metern einmal das höchste der Gebäude der Welt. Der KL-Tower ist ein Fernsehturm, der so aussieht, wie alle Fernsehtürme aussehen und hat eine Höhe von 421 Metern, ist somit nur geringfügig niedriger als die Pertronas Towers.
Da in der Ausflugsbeschreibung zu lesen war, dass bei den Petronas mit langen Wartezeiten zu rechnen ist, entschieden wir uns für (b).
Da mich aber nach dem Aufstehen eine akute Schlafferitis und unspezifisches Unwohlsein überkam (nein es war kein Alkohol im Spiel), musste Doris alleine reisen, auch auf die Gefahr hin, dass die Stornierung genauso viel kostet wie der Ausflug selbst.
Am Rande sei erwähnt, dass ich nach einem vorgezogenen Mittagsschläfchen von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr vollständig wiederhergestellt war.
Gegen 18.00 Uhr war Doris wieder zurück und berichtete, dass der Ausflug ganz OK war, aber dass es bis auf die Türme eigentlich fast nichts gab, was einen bleibenden Eindruck hinterlassen hätte.
Eine Ausnahme sei der Chinesenmarkt gewesen, der hat gefallen. Allerdings wurde den Ausflüglern hierfür nur 20 Minuten zugebilligt, wie das bei organisierten Ausflügen eben ist.
Diese frei Zeit nutze Doris, um mir eine Samsung Powerbank mit einer dollen Kapazität von 12.000 mAh als Mitbringsel zu kaufen - zum Schnäppchenpreis von 10 US-$. In Deutschland kosten diese Akkus von 50 Euro an aufwärts. Klar, dass es sich hierbei um eine Fälschung handelte. Aber dass die Qualität sooo schlecht war. Statt der versprochenen 12.000 mAh schafft das Teil mit Müh und Not vielleicht 200 mAh. Das nächste Mal kaufen wir eben eine Rolex-Uhr für 5 $, da weiß man, was man hat.
George Town ist die Hauptstadt der Insel Penang und des gleichnamigen Bundesstaats in Malaysia. Die 180.000 Einwohner sind größtenteils chinesischer Abstammung.
Um 8.30 machte die Artania an der Pier fest und um 9.45 Uhr starteten wir unseren Landgang. Im Hafenterminal gab es eine Wechselstube, wo wir ein wenig Geld tauschten (Malayische Ringgit; 10 Ringgit=2,50€).
Da der Hafen sehr zentral, im Stadtteil „Little India“, lag, wollten wir die Gegend ein wenig zu Fuß erkunden und lehnten die unzähligen Angebote der Taxifahrer und Tourenanbieter ab, bzw. gaben ab dem gefühlten 100. Angebot keine Antwort mehr.
Gleich in der ersten Straße, in die wir einbogen, war eine Wechselstube neben der anderen und die tauschten zu viel besseren Kursen. Aber nachdem wir nachgerechnet haben, wie hoch der Verlust bei einem um 5% schlechteren Wechselkurs bei einem Betrag von 20 US-Dollar war, konnten wir uns doch wieder auf unsere eigentlichen touristischen Aufgaben widmen. Als da wären:
Am chinesischen Tempel war unser Besichtigungsplan eigentlich abgearbeitet und wir brauchten neue Ziele. Beim Blick auf den Stadtplan gefiel uns der Eintrag „Bazar Penang. Da wir die Entfernung zum Basar nicht so gut abschätzen konnten, beschlossen wir, mit einer der an jeder Ecke stehenden Fahrradrikschas zu fahren.
Durchschnitts-Asiate ist in der Regel größer als der der Europäer und dementsprechend ist die Kopffreiheit im Fond bemessen.
Bei den bisherigen asiatischen Städten, haben wir Fahrten mit diesen Vehikeln nicht gemacht. Uns widerstrebt es irgendwie, dass im Zeitalter der Technik und Motoren, die meist schlanken bis schmächtigen Fahrer, sich barfuß oder nur mit Flipflops an den Füßen, meist bei großer Hitze, abquälen, ihre Passagiere per Muskelkraft zu befördern.
Anderseits kämpfen und werben sie für jede Fuhre, schließlich müssen sie davon leben.
Da der Himmel heute bewölkt war und sogar ein leichter Nieselregen herunterging, wollten wir uns entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten mit einer Rikscha fahren lassen. Der Fahrer verlangte 30 Ringgit (mehr als 7 Euro) und wir handelten auch nicht, um unser schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen.
Nach 10 Minuten hatten wir den Markt erreicht. Außer einer Tüte mit kandiertem Ingwer konnten wir nichts von dem reichhaltigen Angebot gebrauchen.
Gegensätzlicher konnte es nicht sein. Erst der traditionelle Markt und dann das hypermoderne Einkaufszentrum
Aus dem leichten Nieselregen war mittlerweile ein heftiger Platzregen geworden und so flüchteten wir in eine große großen Shopping Mall, die gleich in der Nähe der von uns besuchten Markthalle lag.
In der Prangin Mall, so hieß das Einkaufszentrum, stöberten wir ein wenig durch die Läden, und tranken im Starbucks einen Kaffee.
Da es irgendwann aufgehört hatte zu regnen, gingen wir zu Fuß zum Hafen zurück. Unsere restlichen Ringgit tauschten wir gegen thailändische Baht, die wir an morgen gebrauchen können und waren um 16.00 Uhr wieder auf dem Schiff
Phuket ist nicht nur die bekannte Stadt in Thailand, sondern dieser Name steht auch für die Insel Phuket und die thailändische Provinz Phuket.
Wir machten um 7.00 Uhr an der Pier von Port Ao Makham fest. Bis in die Stadt Phuket sind es 12 Kilometer. Hier im Hafen wurden einige Verkaufszelte aufgestellt, der nächste Ort ist ca. einen Kilometer entfernt.
Die Landgangsinformationen von Phoenix waren auch nicht sehr erhellend. So war zu lesen, dass sich die Tourist-Info in Phuket-City befinden würde, aber wo genau wurde verschwiegen. Auch gab es diesmal statt eines Stadtplans eine Übersichtskarte von der gesamten Inseln, wenig hilfreich für einen Stadtbummel.
Wenn ich gerade am Meckern bin, auch bei anderen Häfen sind die Karten oft lieblos zusammenkopiert. Mal fehlt die Windrose (Wo ist Norden? Das ist nämlich nicht immer oben), mal fehlt der Maßstab, mal fehlt beides. Das passiert genau dann, wenn man nur einen Ausschnitt eines Stadtplans kopiert und diese elementaren Parameter einer Karte nicht mit auf die Kopie kommen. Dabei ist es ein leichtes im Computerzeitalter, diese Infos dennoch auf das Informationsblatt zu bekommen.
Also ließen wir Phuket-City einfach links liegen und fuhren mit 3 anderen Paaren in einem Minibus zum Strand von Kata Beach. Der ausgehandelte Preis betrug für Hin- und Rückfahrt 10 US-Dollar (+ Trinkgeld) pro Person.
Die halbstündige Fahrt führte durch mehrere Ortschaften, so war die Fahrt alles andere als Langweilig.
Der Strand war in Ordnung und für 200 Baht (ca. 5,40€) mieteten wir zwei liegen und einen Sonnenschirm. Nach 3 Stunden holte uns unser Fahrer wieder alle ab, sodass wir um 14.30 wieder am Schiff waren.
Obwohl bis zur Abfahrt noch sehr viel Zeit war, nämlich bis zum anderen Morgen um 5 Uhr, blieben wir auf dem Schiff bzw. im Hafen. Natürlich mussten wir uns noch die Verkaufsstände an der Pier ansehen und kauften zwei buntbedruckte ganz leichte Baumwollhosen.
Es gab auch eine kleine Garküche, aber was dort gebrutzelt und gekocht wurde, war für uns wenig attraktiv. Aber viele von der Crew, meist Filipinos, bekamen leuchtende Augen und nutzen sehr intensiv das kulinarische Angebot.
Die Gelegenheit, uns ins Nachtleben von Phuket zu stürzen, ließen wir ungenutzt, sondern wir verbrachten den Abend gemütlich auf dem Schiff in Harry’s Bar.
Auf dem Achterdeck trat um 21.00 Uhr eine thailändische Folkloregruppe auf. Als ich mich endlich bequemte ein paar Aufnahmen zu machen, war es schon zu spät. Ein einsetzender tropischer Schauer hatte zum Abbruch der Veranstaltung geführt.
Um 5 Uhr in der Frühe legten wir ab, ohne dass ich irgendwas davon bemerkte, ein Zeichen, dass unsere Kabine in einem sehr ruhigen Teil des Schiffs liegt.
Von der Insel Phuket zu den Inseln von Phi Phi Islands (Provinz Krabi) ist es nur ein Katzensprung und so warfen wir um 7.30 Uhr vor Do Ko Phi Phi Don den Anker, denn die Pier ist nur für kleinere Fähr- und Ausflugsboote angelegt, sodass wir dorthin tendern mussten.
Die Phi Phi Inseln im Allgemeinen und die Insel Do Ko Phi Phi Don im Besonderen sind touristische Hochburgen in Thailand.
Da wir um 15.00 Uhr schon wieder abfahren sollten, war ab 9.00 Uhr, als die meisten Passagiere mit dem Frühstück fertig waren, der Run auf die Tenderboote groß. Da aber Phoenix hier immer sehr gut ordnet und organisiert, gibt es keine Drängelei, sondern es geht ganz einfach und stressfrei der Reihe nach.
Um 10.00 Uhr waren wir an Land. Es gab unzählige Möglichkeiten mit einem Boot Fahrten zu Nachbarinseln oder schönen Stränden zu machen. Diese Fahrten dauerten aber 3 Stunden und länger, kamen deshalb wegen unserer kurzen Liegezeit (letzter Tender: 14:30 Uhr) für uns nicht in Frage. So auf die letzte Minute zum Schiff zu kommen ist nicht unser Ding.
Der Strand fest in der Hand von Phoenix.
Meine Phoenix-Tasche habe übrigens mit Geschenkband und farbigen Klebeband gekennzeichnet, damit ich sie besser erkennen kann.
Wenige Gehminuten von der Pier gab es aber einen Strand, zu dem wir uns hinbegaben. Allerdings waren dort schon alle Liegen und Sonnenschirme von Phoenix-Gästen in Beschlag genommen und auch die Schattenplätzen unter Bäumen des schmalen Strands waren bereits Hoheitsgebiet von Inhabern der immer wieder gern genutzten türkisfarbenen Phoenix-Taschen und der blauen Badetücher, die man sich vor dem Besteigen des Tenders aus einer bereitgestellten Kiste nehmen kann.
Dass wir keinen Strandplatz mehr wegen der Phoenix-Invasion fanden, war nicht weiter tragisch, denn dort wo der Sand aufhörte, reihten sich einige einfache Strandbars, wo man an Tischen mit Sonnenschirmen etwas trinken konnte.
Von unserem Vorhaben auch ein wenig im Meer zu schwimmen, sahen wir allerdings dann doch ab, da sich auf dem Wasser kleine Schaumkrönchen zeigten, zwar kein Beweis, aber immerhin ein Indiz, dass man ungeklärtes Abwasser ins Meer leitet. So betrachteten wir lediglich gemütlich das Strand- und Badetreiben bei einer kühlen Cola
Wegen der Autofreiheit werden Waren, aber auch die Koffer der Ankommenden Gäste mit Handkarren transportiert
Beim Bummel durch die autofreien Gässchen des Ortes mit den Läden, Tattoo- und Massagestudios, Backpacker-Unterkünften, Tourenanbietern für Tauch-, Schnorchel- und Bootstouren und den Restaurants, gab es immer wieder etwas zu entdecken und zu fotografieren.
Erotische Massagen mitten zwischen Imbissbuden und Souvenirläden?
(Übersetzung:Wir werden deine Haut mit unseren Lippen massieren.)
Denkste! Sogenannter Fisch-Spa wird hier offeriert.
(Übersetzung: Doktor Fisch. Verbessert die Blutzirkulation. Mikro-Massage (Anknabbern). Zahnlose Fische entfernen abgestorbene Hautzellen. Die gesunde Haut wird belassen.)
Um 14.00 Uhr waren wir wieder auf dem Schiff. Zwar war das Mittagessen schon vorbei, aber man kann sich jederzeit auf die Kabine oder in einer der Bars Hamburger, Hotdogs, Schnitzel, Sandwiches oder einen Salat bringen lassen. Wir entschieden uns für einen Hamburger, die sind hier sehr gut schmecken ausgezeichnet, besser sogar als manches Menü in den Restaurants.
Pünktlich um 15.00 Uhr legten wir ab. Die Artania kreuzte noch ein wenig zwischen einigen Inselchen der Phi Phi Islands, um den Abschied aus Thailand doch noch ein wenig hinauszuzögern und nahm dann Kurs auf Sri Lanka, das wir nach zwei vollen Seetagen erreichen werden.